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Erfahrungen während der Corona Zeit

MOS Franken Corona
Meine Erfahrungen während der Corona-Zeit

Hätten wir uns das jemals vorstellen können, dass ein Virus das normale Leben komplett aus dem Ruder bringt? Ich ehrlich gesagt nicht! Seit ein paar Wochen liegt unser Leben flach und spielt sich nur in unserem Haus ab! Familien sitzen aufeinander. Mein Schlafrhythmus ist leider nicht mehr vorhanden. Manchmal gehe ich um 1 Uhr in der Nacht ins Bett, es kommt auch vor, dass es später wird, manchmal auch früher. In den Ferien denke ich mir manchmal, was ich ich nur den ganzen Tag machen soll! Ich telefoniere mit meinen Freunden, ich habe sogar angefangen Sport zu machen… .

Ich freu mich ehrlich gesagt auch schon, wenn die Schule wieder anfängt. Endlich kann ich dann meine Freunde wiedersehen! Aber erst heute, am 14. April erfahren wir, ob die Schule nach den Osterferien wiederbeginnt! Mal schauen wie das ausgeht. Es gibt soviel wirre Informationen in den Medien dazu, so dass ich selbst schon nicht mehr weiß, was ich für richtig empfinden würde!

Während der Online-Schulzeit saß ich manchmal bis 18 Uhr da… .
Aber ich habe es auch genossen! Ich konnte es mir besser einteilen und hatte genügend Zeit, um die Themen zu verstehen und zu bearbeiten.

Meine Eltern arbeiten beide im Krankenhaus! Am Anfang der Coronakrise war die Situation auch im Krankenhaus sehr stressig. Meine Mutter musste sich extra fortbilden, um im Notfall auch auf einer Intensivstation einspringen zu können! Sie arbeitet seit vielen Jahren auf einer Palliativstation. Mein Vater, der als Krankenpfleger auf einer Intensivstation arbeitet, hat ihr stundenlang Dinge erklärt, somit war sie nicht mehr so verunsichert! Es war zu Anfang nicht klar, ob ihre Dienstpläne erhalten bleiben, ob die Schichten verlängert werden oder ob auch der Urlaub erhalten bleibt! Die Stimmung war teilweise angespannt, weil nicht klar war, was in den nächsten Tagen passieren würde.

Natürlich kann man sagen, mach das beste aus der Situation. Teilweise gebe ich der Aussage recht, aber andererseits auch nicht, denn ich finde es ist schwer wochenlang, ohne seine Freunde auszukommen oder keinen persönlichen Kontakt mit anderen Menschen zu haben. Ich telefoniere fast jeden Tag mit meinen Freunden, aber das Gleiche ist das nicht!

Ich finde es sehr wichtig, dass man sich jetzt gerade an die Regeln hält und ich glaube wir haben es hier gerade definitiv besser in Deutschland als in manch anderen Ländern in Europa. Wir dürfen immer noch Spazieren gehen und dürfen soweit laufen wie wir wollen. Ab Montag dürfen wir auch eine Person, die nicht aus unserem Haushalt stammt, treffen. In Irland zum Beispiel darf man sich nur zwei Kilometer von seinem Haus entfernen.

An dieser Stelle möchte ich allen Mitschülern alles Gute zum Geburtstag wünschen, für die, die ihren Geburtstag während der Ausgangsbeschränkung feiern mussten oder werden. Ich hatte auch vor ein paar Tagen meinen 18. Geburtstag! Es war nicht mein schlimmster Geburtstag, aber ich hätte mir wirklich gewünscht, dass ich meinen Geburtstag mit meinen Freunden und Verwandten feiern hätte können. Ich hoffe, ich kann meinen Geburtstag in naher Zukunft feiern. Ich habe die meiste Zeit damit verbracht zu telefonieren und zu essen. Meine Verwandten und Freunde schickten mir auch viele Briefe, die ich über den ganzen Tag hinweg gelesen habe.

Da die Online Schule wieder angefangen hat, sitze ich wieder die meiste Zeit in meinem Zimmer. Das mit dem Sport machen, habe ich mittlerweile wieder aufgegeben, dafür gehe ich einmal pro Tag mit einer Freundin spazieren und wir führen ihren Hund aus! Das ist besser als gar nichts zu machen. Das Highlight dieser Woche war, dass ich wieder ein paar Freunde getroffen habe, aber es war sehr ungewohnt sich nicht zur Verabschiedung und zur Begrüßung zu umarmen und immer mindestens 1,5 Meter Abstand zu halten.

Außerhalb der EU ist die Lage in manchen Ländern auch ziemlich kritisch. Zum Beispiel in Indien ist eine Ausgangssperre verhängt worden. Menschen dort können noch zum Einkaufen gehen, aber auch nur zu kleinen Supermärkten und diese müssen in der Nähe liegen. Die Folgen des Coronavirus sind dort kaum absehbar und vor allem wie viele Menschen sich dort noch anstecken werden, denn die medizinische Versorgung ist in Indien noch nicht gut ausgebaut. Ich habe mit Freunden in Indien telefoniert. Sie sagen, dass sie sich sehr viele Sorgen machen, wenn sie einkaufen gehen, auch wegen der Gewalt während der Kontrollen.

Ich bedanke mich hiermit bei allen Nachbarn, Lehrern, Mitschülern, Verkäufern und allen Anderen, die dazu beitragen, dass das Leben trotz Coronakrise weiter gehen kann.